Photovoltaikanlagen auf Agrarflächen

18.02.2019

CDU Wadern kritisiert Ausbaupläne des Wirtschaftsministeriums für Photovoltaikanlagen auf Agrarflächen


„Es ist notwendig und daher ein begrüßenswertes Ziel, den Anteil der Photovoltaiktechnik an der Stromerzeugung im Saarland weiter auszubauen“, so Wolfgang Maring, der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Waderner Stadtrat und führt weiter aus: „Allerdings darf dies nicht willkürlich zu Lasten von Mensch und Natur geschehen“. Maring spielt hierbei auf die Pläne der Landesregierung an, die Ausschreibungen für Freiflächensolaranlagen auf „landwirtschaftlich weniger wertvollen Flächen“ auszuweiten, wie es dazu in einer sich aktuell in der Vorbereitung befindlichen Verordnung des saarländischen Wirtschaftsministeriums heißt.

„Wir sehen in der Photovoltaiktechnik einen wichtigen Baustein, um die Energiegewinnung in Deutschland langfristig nachhaltig zu gestalten und würden es daher begrüßen, die Errichtung solcher Anlagen auf den Dächern kommunaler und privater Gebäude weiter voranzutreiben“, so Michael Molitor, Mitglied der CDU-Stadtratsfraktion und führt weiter aus: „Freiflächensolaranlagen können dazu beitragen, den Anteil dieser Technik an der Energieerzeugung im Saarland zusätzlich zu erhöhen. Allerdings ist bei deren Planung und Errichtung ein besonderes Augenmerk darauf zu richten, wie mit Eingriffen in die Natur umgegangen wird. Die Standortwahl ist ein sensibles Thema, bei der neben Politik und Fachleuten vor allem die Bürger frühzeitig und umfassend mit eingebunden werden müssen.“ Bisher erfolgt die Installation von Freiflächensolaranlagen im Saarland nur auf Brachflächen, sogenannten Konversionsflächen sowie auf Agrarflächen entlang von Autobahnen und Bahntrassen. Die entsprechenden Flächen im Saarland sind mittlerweile weitestgehend ausgereizt, weshalb das Wirtschaftsministerium die Errichtung solcher Anlagen auch auf anderen Flächen anstrebt.

Nachdem sich der Waderner Stadtrat im November 2018 erstmals mit der Thematik befasst hatte, steht diese nunmehr erneut auf der Tagesordnung der Februarsitzungswoche. Aus Sicht der CDU-Stadtratsfraktion sollten bei der Umsetzung der Pläne des Wirtschaftsministeriums zur Ausweitung der Flächen für Freiflächensolaranlagen der Bürger und die Natur im Fokus stehen. „Bereits vor Ausweisung solcher Flächen in den verschiedenen Stadtteilen sollte darüber nachgedacht werden, wie die Bürger vor Ort an der Wertschöpfung beteiligt werden können. Das könnten eine direkte Bürgerbeteiligung oder auch die Einbindung des Handwerks vor Ort sein. Bei Flächen, die aus Gründen des Naturschutzes nicht geeignet sind, sollte in dem Zusammenhang über deren künftige Nutzung als Blühwiesen nachgedacht werden, um ein anderes wichtiges Ziel voranzutreiben, das des Bienenschutzes“ so Molitor und führt weiter aus: „Das Ziel muss eine Mischung aus zukunftsfähiger Energieversorgung und naturschutzfördernden Maßnahmen sein“. „Sobald es zu einer Ausweisung von Flächen in der Stadt Wadern kommt, ist die umfassende Einbeziehung der Belange der Bürger in diesen Prozess zwingend geboten. Das gilt auch für die Verteilung solcher Anlagen in der Stadt, die möglichst nicht in den bereits stark vom Ausbau der Windenergieanlagen betroffenen Stadtteilen angesiedelt werden sollten“ so Maring mit Hinblick auf die Stadtteile Wadrill und Löstertal, in denen die Errichtung größerer Freiflächensolaranlagen denkbar wäre. Zudem sollten die vom NABU und der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft aufgestellten Kriterien für eine naturverträgliche Errichtung von Freiflächensolaranlagen verpflichtende Auflage für solche Anlagen in Wadern werden.